Das Jahr neigt sich dem Ende, die Inline Skate´s liegen gut geölt in
der Ecke und die Skater bevölkern mit ihren MTB´s den Grunewald,
biken mal wieder in Richtung Liepnitzsee oder drehen auf den Eisovalen unserer
Stadt ihre Kreise. Grundlagen legen für die kommende Saison ist angesagt.
Schaut man sich mal unsere Berliner Skaterszene genauer an, wird eines deutlich
– verstecken brauchen sich die Berliner nicht im nationalen
Maßstab. Besonders im Seniorenbereich finden sich zahlreiche Berliner
Sportler in den Siegerlisten wieder.
Traditionell beginnt ja für die Hauptstädter die Inline Saison mit
dem Halbmarathon des SCC im April. Während die letzten Jahre mehr die
nationalen Größen um die aktuellen Nationalmannschaftsläufer
dominierten, profitierten in diesem Jahr auch einige unserer Berliner
Speedskater von den SALOMON Trainingslagern in Sardinien. Was trockenes Wetter,
milde Temperaturen und das Skaten mit Gleichgesinnten so alles ausmacht, konnte
dann am besten X – Speedlerin Steffie Pipke (Salomon Access Team)
umsetzen.
Sie gewann die Damenkonkurrenz vor der 300m Junioreneuropameisterin von
2000, Jana Gegner. (ROCES Team / SV Preußen). Das dieses Rennen, wenn
auch früh in der Saison, von vielen Spitzenläufern gern genutzt wird,
um eine erste Überprüfung der langen Vorbereitungsphase vorzunehmen,
zeigt auch das Auftreten unserer dänischen Skater. Fast die komplette
dänische Spitze ging auch in diesem Jahr wieder an den Start und mit
Steven Madsen vom Viking Rubber Team siegte in neuer Streckenrekordzeit auch
wieder der Vorjahressieger. Das diese Zeit noch zu toppen sein wird, zeigt sich
dem erfahrenen Betrachter schon bei der Streckenführung. Sollten die
Straßenverhältnisse um den Gendarmenmarkt noch verbessert werden,
wird es wohl weiter in Richtung 0:33 h gehen.
Während der Mai traditionell den 25KM von Berlin gehört, (zum
zweiten mal durften auch die Skater starten) machten sich die besten
Seniorenskater Berlins auf nach Hannover, um dort an der Marathon EM der
Senioren teilzunehmen. Was für ein Highlight!! In welcher Sportart ist es
heute schon möglich, so einfach an einer Europameisterschaft
teilzunehmen??
Am Ende siegten in der AK 40 Roman Klatte (SCC) und bei den Damen einmal
mehr die frischgebackene Deutsche Marathonmeisterin Steffie Pipke in der AK 30.
Zeitgleich düsten dann über die Straßen der Hauptstadt, die
Speedskater bei den 25 KM von Berlin. Erstmals ging es dabei über die
volle 25 km Distanz und auch feuchter, teilweise beschädigter
Straßenbelag konnten Thomas Langer (Salomon Access Team – SCC
X-Speedteam) nicht daran hindern, seinen zweiten Sieg bei diesem Rennen
einzufahren. Bei den Damen dominierten dann unsere Berliner Juniorinnen.
Nationalmannschaftsläuferin Jana Gegner siegte vor Franziska Fechner (Team
FILA Germany) und Jenny Berglund (SCC – X Speedteam).
Liest man die verschiedenen Rennergebnisse, wird deutlich, daß die
Berliner aus ihren begrenzten Trainingsmöglichkeiten, die Berlin als
Hauptstadt zu bieten hat, ein Optimum an Erfolgen erzielten. Für
längere Trainingsausfahrten nur den Kronprinzessinnenweg zur
Verfügung, wich man dann im Laufe des Jahres immer mehr auch auf das
Skatereldorado bei Jüterbog im Fläming aus. Hier hat der Speedskater
alles was er braucht. Autofreie Wege, super glatter Belag und eine
landschaftlich abwechslungsreiche Streckenführung luden so zu manchem
Wochenendausflug ein. Sicherlich auch ein Garant für die tollen
Ergebnisse, die unsere Berliner Sportler auf den Straßen Deutschlands
erzielten. So plazierten sich auch mit Markus Drubba (Team FILA Germany / SV
Preußen) bei den Junioren, Heike Prochazka (SCC X-Speedteam) in der AK
40, Susanne Suckrow (SCC X-Speedteam) in der AK 50 und Marko Bachmann (Team
FILA Germany / SV Preußen) in der Hauptklasse weit vorne im NORDCUP
2001.
Vom Regen überrascht wurden dann die Teilnehmer der 10. City Night auf
dem KuDamm. Diese Veranstaltung wurde zur Triumphfahrt des SALOMON Teams. Mit
Dirk Breder sicherte man sich Platz 1 bei den Männern und auch Platz 2 und
3 gingen an die Salomon Jungs. Die Berliner Ehre rettete dann aber bei den
Damen Anne Krötenherdt vom SCC X-Speedteam mit ihrem 3.Platz. Die
Trainerin des X-Speedteams konnte am Ende sogar einen Großteil der
deutschen Damenelite hinter sich lassen und so beweisen, daß man sie auf
keinen Fall abschreiben sollte, wenn es in Zukunft um die Vergabe von Medaillen
auf den deutschen Straßen geht.
Zeigen die Berliner Speedskater hervorragende Leistungen auf der
Straße, hinken sie auf der Bahn weit hinter her. Hier gelang es nur den
weiblichen Juniorinnen Franziska Fechner und Jana Gegner sich im nationalen
Vergleich zu etablieren. 2 Medaillen bei der JEM, Janas JWM Teilnahme und
Staffelbronze bei der Deutschen Meisterschaft der Aktiven zeigen klar den
Berliner Nachholebedarf in der Nachwuchsförderung. Ein Modell der
Zusammenarbeit, wie es zur Zeit zwischen dem SV Preußen und dem SCC
praktiziert wird, sollte den Anfang bilden für eine konsequente
Nachwuchsgewinnung.
Als Beweis dafür kann man dann auch schon mal das Abschneiden von
Victor Wilking beim diesjährigen Berlin Marathon anführen. Mit
1:12:47 Std. lief er wohl den Marathon seines noch jungen Lebens. Den Respekt
nicht nur, von seinen Teamkollegen, hatte er sich durch hartes und beharrliches
Training erworben und an diesem Tag hervorragend umgesetzt. Erstmals wieder
über den Potsdamer Platz, ein paar Kurven eingespart, waren die Teilnehmer
des real,- BERLIN-MARATHON am Ende voll des Lobes über die perfekte
Organisation des SCC und schaut man in die Ergebnisliste, sieht man auch
etliche Berliner Speedskater weit vorne mit dabei.
Bleibt zu hoffen, das es die Berliner Vereine SCC, Berliner TSC, SV
Preußen und BSV, die sich am meisten um die Speedskatingszene verdient
machen, verstehen, auch in Zukunft kooperativ zusammenzuarbeiten, um weiteren
interessierten Breitensportlern eine Heimat zu geben und noch so mancher Sieger
aus der deutschen Hauptstadt kommt.