Ist die Euphorie der ersten Jahr vorbei?
Diese Frage muss man mit Ja beantworten, wenn man die Speedskating-Saison 2004
analysiert: Weniger als eine Stagnation der Teilnehmerzahlen bei den
größten deutschen Veranstaltungen und leicht
rückläufige Siegerzeiten bei den schnellsten deutschen
Marathons.
Ernüchternder Jahresrückblick
Die Straßenspeedskating-Szene ist in diesem Jahr nicht weiter
expandiert, so muss der ernüchternde Jahresrückblick
beginnen. Besonders stark fällt da der wohl nicht nur
wetterbeeinflusste Teilnehmerrückgang beim großen
Saisonfinale in Berlin Ende September ins Gewicht: Über 1400
Skaterinnen und Skater weniger in der Ergebnisliste sprechen eine
deutliche Sprache, auch wenn das Weltcup-Finale immer noch mit über 6125
Finishern das weltweit größte Rennen war. Sicherlich spielen
bei diesem Rückgang auch die hohen Startgebühren (übrigens nicht
nur in Berlin) eine Rolle.
Aber auch der Köln-Marathon mit über 500 Skatern weniger im Ziel und
die nachfolgenden Rennen konnten ihre Teilnehmerzahlen nicht steigern. Der
Hamburg-Marathon im April und der HafenCity-Marathon rutschten gar
unter 1000 Teilnehmer ab. Beide Rennen lockten noch vor ein paar Jahren
über 2000 Skater und Skaterinnen an die Elbe.
Schlechte Witterungsbedingungen
Vermutlich an den schlechten Witterungsbedingungen im Sommer
liegen die fast ausschließlich schwächeren
Sieger- und Siegerinnenzeiten in diesem Jahr. Bei den Männern steht zwar
Berlin mit Spitzenzeit noch an erster Stelle, doch den Rang als in der Breite
schnellstes Rennen hat dem real,- BERLIN-MARATHON die deutsche Meisterschaft in
Einhausen abgeskatet, so soll es ja auch sein.
Natürlich wirkte sich die teilweise feuchte Strecke durch die Hauptstadt
Ende September dabei negativ aus. Das Rennen mit den meisten Spitzenzeiten
wurde Anfang Mai beim Auftakt der German-Blade-Challenge in Jever gestartet.
Auch bei den Frauen gab es seit Jahren nicht mehr eine so langsame deutsche
Jahresbestzeit wie 2004. Das schnellste Rennen war der DM-Marathon in
Einhausen.
Erstmals kein neuer deutscher Marathon-Rekord
Erstmals gab es in diesem Jahr keinen neuen deutschen Marathon-Rekord, in
keiner einzigen Altersklasse. Diese Bilanz beschränkt sich fast auf
Rekorde über die selten von den Topathleten geskateten 10 Kilometer
und den Doppelmarathon. Und beim Halbmarathon zählen nur in der M50
zwei neue und hochklassige Rekorde, als sich Albrecht Bauer seine zu
Saisonbeginn an Walter Liebertz verlorene Bestleistung
zurückholte.
Die 5 größten Inline-Rennen 2004 | ||
Ort | Datum | Teilnehmer |
Berlin | 25.09. | 6125 |
Köln | 12.09 | 3092 |
Stuttgart | 20.06 | 1934 |
Dortmund | 25.04. | 1696 |
Rhein-Neckar | 09.06 | 1589 |
Die 5 schnellsten Männer-Marathons | ||
Ort | Datum | schnellster Deutscher |
Berlin | 25.09. | 1:05:01 |
Hamburg | 18.04 | 1:06:45 |
Einhausen | 16.05 | 1:06:51 |
Saarbrücken | 18.07. | 1:07:13 |
Jever | 02.05. | 1:07:34 |
Die 5 schnellsten Frauen-Marathons | ||
Ort | Datum | schnellste Deutsche |
Einhausen | 16.05 | 1:15:18 |
Saarbrücken | 18.07. | 1:16:32 |
Berlin | 25.09. | 1:17:11 |
Jever | 02.05. | 1:17:58 |
Düsseldorf | 02.05 | 1:19:51 |
Neue deutsche Straßenrekorde 2004 | ||
10 Kilometer | ||
Männer | 15:34 | Markus Pape |
M30 | 15:37 | Jörg Kammler |
M30 | 15:37 | Stephan Noske |
M30 | 15:37 | Thorben Woelki |
M40 | 15:37 | Jörg Kammler |
MJA | 15:36 | Jonny Hübner |
Halbmarathon | ||
M50 | 36:17 | Walter Liebertz |
M50 | 35:53,11 | Albrecht Bauer |
Doppelmarathon | ||
W60 | 3:18:50,75 | Margrit Timmann |
Text: Detlef Boick
Quelle: Skate-IN,
Ausgabe: Nov./Dez./Jan./Feb. 05
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