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Skater-Probleme: Wohin mit der schnellen Nummer?

Worüber haben wir uns an dieser Stelle in den letzten Jahren im

Zusammenhang mit Inline-Skaten und dem real,- BERLIN-MARATHON nicht schon

Gedanken gemacht? Oben ohne war ein Thema. Mancher alte Glatzkopf war froh,

dass ihm der windschnittige Helm wieder zu jung-dynamischem Aussehen verhalf.

Derweil hübscheste Girls lieber auf einen Start verzichteten, weil sie

ihre teuere coiffeur-gestylte Haarpracht nicht unter einem Einheitstopf

verstecken wollten.

Dann haben wir uns darüber lustig gemacht, wer wem nachläuft. Rein

sachlich betrachtet ist das Separieren von Damen und Herren beim Start eine

sportorientierte Geschlechtertrennung zum Zwecke der

Wettbewerbs-Chancengleichheit. Wenn sich eine zarte Frau in den Windschatten

eines stämmigen Mannes begibt, dann müssen Mädels ohne

Bodyguards zwangsläufig in die Erfolgsröhre gucken. Betrachtet man

die Geschlechtertrennung jedoch ganz bewußt sportlich unsachlich, dann

kann man sie auch als das Ende von aller Freud beim Inline Skaten

definieren.

Und jetzt gibt es schon wieder eine neue Diskussion unter den Skatern: Wohin

mit der schnellen Nummer?

Als wenn der Vorgang des Annagelns nicht schon als solcher problematisch

genug wäre. Wer hat schließlich noch nicht versucht, die Startnummer

durch das Trikot mit den Sicherheitsnadeln direkt auf der nackten Haut zu

befestigen? Und jetzt muß zu allem Überfluß auch noch

geklärt werden, ob von vorne, hinten, rechts oder links genagelt bzw.

numeriert wird.

Der Rücken scheidet eigentlich zuerst aus. Wie kann ich jemanden

erkennen, der auf mich zuläuft, wenn er das Nummernschild nicht vorne

trägt? Und wenn er an mir vorbei ist, interessiert er mich eh nicht

mehr.

Also sollte die Nummer zugleich auch Fliegenschutz sein? Hat natürlich

auch wieder seinen Haken. Denn wenn die ganz schnellen Windhunde in der

Hüfte abknicken und fast mit der Nase über den Asphalt flitzen, sieht

man deren Nummern nie. Würde man aber festlegen, dass wenigstens alle

Läufer mit Berliner Endzeiten über zwei Stunden und markant

aufrechter Haltung ihre Nummer vorne tragen müssen, dann wäre das

wiederum ein Kainsmal. Nö, diskriminiert werden soll ja schließlich

auch keiner.

Also bieten sich die Oberschenkel an, die ja bei einigen Profis fast schon

die Umfänge von Litfaßsäulen haben. Doch jetzt wird es wieder

heikel: Trägt man(n?) rechts oder links? Wer weiß schließlich

bei Kilometer 0, wo bei Kilometer 42,195 die Oberschiedsrichter zu sitzen

belieben?

Bliebe noch die letzte Möglichkeit. Wie wäre es mit der Nummer vor

der Stirn? Ach nein, geht auch nicht. Denn nicht wenige Skater glauben ja,

ihnen würde selbst bei 6000 Startern die Strecke von der Urania bis zur

Gedächtniskirche alleine gehören. Deren Brett vorm Kopf muß

schon sichtbar bleiben.

Fazit: Die Diskussion über die schnelle Skater-Nummer hat gerade erst

begonnen.

Copyright Hanspeter Detmer, Köln

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